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  01. März Gemälde

  01. März Interpretation


 

  Die Interpreatation

In diesem zweiten Werk des Zyklusses „Daten“ zeigt der Künstler eine vordergründig hübsch anmutende Landschaft. Das idyllische Grün der in der unteren Bildhälfte befindliche sanften Hügelkette lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das kleine rote Häuschen, welches mit einem lustig rauchenden Schornstein felsenfest verankert in der Welt steht. Doch hier sollte der Kunstfreund zum ersten Mal aufmerken: Das Haus hat keine Tür. Dieses kann – und da gebe ich mein Ehrenwort – nur auf die Anonymität der Großstadt hindeuten. Bei genauerer Überlegung verfestigt sich dieser Gedanke: Die Bewohner schützen sich vor Leuten, die mit der Tür ins Haus fallen wollen, die Türe bleibt Fremden verschlossen. Allerdings könnte hier auch eine Diskriminierung der Tür-ken liegen.

Aufgerüttelt von dieser Erkenntnis schwenkt der Blick nach rechts, wo das geschulte Auge ein brennendes Atomkraftwerk entdeckt. Die Deutung dieses Symbols fällt ein wenig schwer, womöglich steht es für das Ende der zivilisierten Welt, für eine Preiserhöhung bei den Stadtwerken oder für die Unendlichkeit des Universums.

Je länger dieses wertvolle Meisterwerk betrachtet wird, desto mehr drängt sich der Verdacht auf, das hier die Apokalypse dargestellt wird. Zwar scheint noch die Sonne, zu sehen am rechten oberen Bildrand, jedoch bewegt sich eine überproportional große Klobürste mit rasender Geschwindigkeit auf sie zu. So gesehen scheint die vorherige Explosion des Atomkraftwerkes als kleineres Übel. Daher wird das Atomkraftwerk auch kleiner als das Haus gezeichnet sein, um die geringe Gefahr deutlich zu machen.

Einem jeden von uns sollte dies Denkanstoss sein. Die ganze Welt konzentriert sich auf Atomkriege, auf Atomkraft, schiesst sich auf einen harmlosen Gegner ein, während doch das Böse dieser Welt an einer ganz anderen Stelle liegt: In den Haushaltswarenabteilungen unserer Supermärkte.